Anfang dieses Jahres hatten wir bereits die Ticwatch-Geschwister E und S vorgestellt, und heute widmen wir uns der Ticwatch Express (die E-Ausführung der beiden) etwas ausführlicher. Die Ticwatch E ist das preisgünstigere der beiden Modelle und will durch gute Features für einen vergleichsweise günstigen Preis überzeugen.
Design der Ticwatch Express
Der Hersteller Mobvoi liefert die Ticwatch Express in einer poppig bunten Dose, die sich schon von den trist schwarzen Schachteln des Wettbewerbs abhebt. Der erste Eindruck beim Auspacken erfreut uns darum gleich. Darin enthalten sind die Ticwatch Express selbst, ein USB-Ladekabel (allerdings ohne Netzadapter) und eine Kurzanleitung.
Das Design wirkt minimal, schlicht und dadurch wertig elegant. Ohne viel Klimbim und ohne viel „Ticwatch“-Branding (nur auf der Armbandschlaufe gibt es ein Logo). Es gibt drei Farben zur Auswahl: Ice (Weiß), Lemon (Gelb) und Shadow (Schwarz).
Ein angenehmes Tragegefühl vermittelt das weiche Silikonarmband, welches sehr bequem anliegt. Das runde Gehäuse ist sowohl optisch als auch physisch leicht (Gewicht 41,5 g inkl. Armband) und macht mit seinem matten Finish und der dünnen Lünette einen teureren Eindruck.
Wie schon in der ersten Vorstellung angemerkt ist aus unserer Sicht die Platzierung des Buttons zur Bedienung auf der linken Seite nicht ideal gewählt. Als Rechtshänder, der die Uhr am linken Handgelenk trägt, betätigt man den Button darum gezwungenermaßen mit dem Daumen, womit man vielleicht nicht so viel Gefühl hat, als das mit dem Zeigefinger der Fall wäre. Aber letztlich ist dies auch Gewöhnungssache.
An der Unterseite am Gehäuseboden befinden sich ein optischer Pulsfrequenzsensor sowie die magnetischen Ladekontakte, an die das mitgelieferte Kabel andockt.
Weitere äußere Bedienelemente gibt es nicht. Fast alles wird über das Touch-Display gesteuert, welches übrigens vollständig rund ist und nicht den berüchtigten „Plattfuß“ an der Unterseite aufweist.
Das 20-mm-Armband ist sehr leicht wechselbar, im Ticwatch-Geschwister E und S bereits vorgestellt gibt es bereits eine Auswahl von Armbändern aus Silikon, Leder und Nylongewebe in verschiedenen Farben als Zubehör. Aber auch andere Armbänder von Drittanbietern sollten problemlos zu diesem Standardmaß passen.
Bedienung und Funktionen
Als Betriebssystem bringt die Ticwatch Express das aktuelle WearOS by Google (vormals Android Wear 2.0) mit. Mobvai belässt das WearOS dabei weitestgehend im Originalzustand, ohne es durch eigene Benutzeroberflächen und Bloatware zu verunstalten. Sehr schön. Die vorinstallierten Apps sind sparsam und sorgfältig gewählt, so dass sie auch tatsächlich einen Mehrwert bieten. So zum Beispiel die Wetter-App oder die Fitness-Apps „Health Center“ und „Lifesum“. Aber auch andere Fitness-Apps wir Strava, Google Fit oder Runtastic funktionieren natürlich problemlos.
Die Bedienung erfolgt, wie man es von WearOS by Google kennt, per Wischgesten von unten, oben, rechts oder links. Die verwendete CPU von Mediatek hat mit der Darstellung keine Probleme. Die Menüs und Apps reagieren jederzeit spontan und flüssig. Das macht auf Dauer Freude.
Per eingebautem Mikrofon und der Lautsprecher kannst Du Telefonate direkt auf der Ticwatch Express annehmen und starten. Voraussetzung dafür ist eine Verbindung per Bluetooth zum Smartphone, da die Ticwatch keinen eigenen SIM-Kartenslot hat.
Als Freund von Watchfaces kommst Du hier auf Deine Kosten, denn nicht nur bringt die Ticwatch-App bereits eine große Auswahl schön gestalteter Zifferblätter mit, sondern Du kannst auch über den Google PlayStore andere Watchfaces nachträglich installieren.
A Propos App: Diese gibt es natürlich für Android wie auch für iOS. Für Windows 10 ist sie leider (noch) nicht verfügbar.
Per App konfigurierst Du nicht nur die Watchfaces, sondern hast vor allem auch die Fitnessfunktionen mit im Überblick. Die Statistikanzeige der erreichten Tagesziele erinnert dabei doch auffällig stark an die Apple Watch. Aber sei’s drum, der Funktionsumfang ist beeindruckend.
Der eingebaute Schrittzähler, GPS- und Pulsfrequenzmesser ermöglichen Dir ein für Hobbysportler beachtliches Monitoring Deines Trainings. Die Messung des HF-Sensor ist ziemlich akkurat, solange die Uhr eng am Handgelenk anliegt. Verrutscht sie, bekommt er Probleme.
Dank IP67-Zertifizierung ist die Uhr sogar gegen Regen geschützt, zum Schwimmen reicht dies allerdings nicht.
Key-Features
Die Spezifikationen der Ticwatch Express auf einen Blick:
Maße | 44 mm Durchmesser,13.55 mm Dicke |
Gewicht | 41.5 g |
Betriebssystem | Wear OS by Google |
Kompatibilität | IOS 8.0+, Android 4.3+ |
CPU | MTK MT2601,1.2GHz dual-core |
Speicher | 512MB RAM, 4GB ROM |
Display | 1.4 Zoll OLED-Display, 400 x 400 Pixel ,287 dpi |
Bluetooth | Bluetooth v4.1/BLE |
WLAN | 802.11 b/g/n |
GPS | Glonass + GPS + Beidou, AGPS unterstützt |
Sensoren | Pulsfrequenzsensor, Annäherungssensor, Beschleunigungssensor, Gyroskop, e-Kompass |
Batterielaufzeit | Bis 48 Stunden |
Wasserdichtigkeit | IP67 |
Sonstiges | Vibrationsalarm, magnetische Ladekontakte, Mikrofon, Lautsprecher |
Ticwatch Express – In der Tat ein Geheimtipp
Die Ticwatch Express bringt alles mit, was man heute von einer Smartwatch erwartet. Ein offenes und erweiterbares Betriebssystem, ansprechendes Design, auswechselbares Armband, GPS und zahlreiche weitere Sensoren, gute Praxistauglichkeit im Alltag und eine brauchbare Akkulaufzeit. Die angegebenen 48 Stunden sind zwar nur das äußerste Maximum, das man unter Einsparung aller unnötigen Stromverbraucher erreichen kann, denn realistischer im Alltag sind eher 15-20 Stunden. Aber für einen normalen Tag, an dessen Ende man die Ticwatch Express ans Ladekabel hängt, ist dies völlig ausreichend.
Wenn Dir also prestigeträchtige Namen wie Apple oder Samsung nicht wichtig sind, dann ist die Ticwatch Express Dein Geheimtipp für eine gute Smartwatch für vergleichsweise günstiges Geld.