Ob der hybride Spagat klappt?
LG war der erste Hersteller der eine Smartwatch mit Android Wear herausbrachte. Nun möchte man wieder Vorreiter sein. Die neue LG Watch W7 ist eine Hybrid Watch. Sie verfügt zusätzlich über ein analoges Uhrwerk. Das Ganze soll die Akkulaufzeit verlängern. Angeblich soll die Akkulaufzeit bis zu 100 Tage reichen. Ob das die gewünschten Resultate bringt und ob die Entscheidung gut war, möchten wir nun feststellen.
Design der LG Watch W7
Die LG Watch W7 besitzt ein Edelstahlgehäuse und wirkt mit ihren physischen Zeigern wie eine ganz normale Armbanduhr. Das Gehäuse besitzt die Abmessungen von 44,5 x 45,4 x 12,9 Millimeter. Auf der Gehäuseseite rechts befinden sich zwei Knöpfe und eine klassische Krone. Das Armband ist sauber verarbeitet und bietet guten Tragekomfort. Es ist 22 mm breit, besteht aus Gummi und kann mittels Schnellverschluss gewechselt werden. Theoretisch kann man jedes marktübliche Standard Armband verwenden. Das bietet natürlich große Vorteile.
Ausstattung
Innere Werte
Auf der soften Seite schlummert ein Qualcomm-Snapdragon in der LG Watch W7 das von Wear OS befehligt wird. Der Arbeitsspeicher (RAM) beläuft sich auf 768 MB RAM und der interne Speicher beträgt 4 GB. Das LC Display ist 1,2 Zoll groß und wird von einem 240 mAh-Akku mit Energie beliefert. Die Kommunikation findet über WLAN Standard b/g/n oder via Bluetooth 4.2 statt. Die Auflösung des Display ist 360 x 360 Pixel bei 424 PPI. Geschützt wird das Display von einem Corning Gorilla Glas 3. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist das Display nicht optimal abzulesen. Die Helligkeit muss manuell eingestellt werden, das ist natürlich etwas unvorteilhaft. Die Uhr hat ein Gesamtgewicht von 79.5 Gramm.


Der Qualcomm-Snapdragon-Soc basiert leider auf der älteren Snapdragon 2100 Plattform statt auf der neuen 3100. Mit der neuen Plattform wäre die LG Watch W7 noch effizienter und leistungsfähiger. In Sachen Sensoren sind die Klassiker wie Barometer, Beschleunigungssensor, Kompass, Gyroskop sowie Magnetometer verbaut. Ein Helligkeitssensor ist leider nicht vorhanden, dafür aber eine Vibrationseinheit zur haptischen Anzeige von Benachrichtigungen. Für Sportler ungeeignet wird die LG Watch durch den fehlenden Pulssensor. An der Unterseite befinden sich fünf Ladekontakte. Über das mitgelieferte Ladecase mit USB-Type-C Port wird die Uhr zum Laden angeschlossen.
Hardware
Hier finden wir ein Quarzuhrwerk einer Schweizer Manufaktur vor. Die Uhr ist nach IP68 zertifiziert und dadurch sowohl wasserdicht bis 1,5 Meter als auch gegen Staub und Schmutz geschützt.
App und Funktionen
Die Uhr kann mit Smartphones ab Android 4.4 oder iOS 9.3 genutzt werden. Nachrichten, E-Mail, Anrufe oder Kalendereinträge werden auf der Hybrid-Smartwatch zuverlässig angezeigt. Zusätzlich verfügt die Uhr über einen Driving-Modus, der während der Fahrt per Vibration über wichtige Informationen informiert.
Wie auch bei den Mitbewerbern gibt es ab Werk 8 Watch-Faces die auf die mechanischen Zeiger ausgerichtet sind. Zudem kann stehen noch weitere Themes im Google Play Store zur Verfügung.
Verbindung & Bedienung
Die Verbindung zum Smartphone wird über Bluetooth 4.2 hergestellt. Ein NFC Chip ist leider nicht vorhanden. Dadurch ist das bezahlen via Smartwatch, wie es bei vielen anderen Modellen mittlerweile Standard ist, nicht möglich. Ebenso ist kein GPS-Modul verbaut und somit ist keine Aufzeichnung von Wegstrecken oder eine Navigation möglich.
Bedienen lässt sich die LG Watch W7 über das Display mit dem kapazitiven Touchscreen oder mittels Krone. Auf den Knöpfen können Schnellzugriffe festgelegt werden. Auch eine Sprachsteuerung via Google Assistent steht zur Verfügung und funktionierte in unserem Test einwandfrei.
Akkulaufzeit
Hier hat LG wirklich einen sehr großen Spagat gewagt. Auf der einen Seite lief die Uhr im analogen Modus in unserem Test gute 90 Tage, auf der anderen Seite mit Nutzung aller smarten Funktionen gerade mal 15 Stunden. Das liegt zum einen an dem kleinen 240 mAh und zum anderen an der veralteten Snapdragon Plattform und dem LC Display welches weit mehr Energie verbraucht als ein OLED Display.
Fazit
Ist der Spagat gelungen? Nur halbherzig, denn wenn ein Uhr schon smarte Funkionen hat, dann möchte man diese sicher auch nutzen. Hier haben wir nun nicht gerade die Vollausstattung an smarten Funktionen. Deshalb wäre es schon toll gewesen wenn die Akkulaufzeit bei Nutzung der smarten Funktionen mindesten zwei Tage halten würde. Ansonsten ist die Verarbeitung und das Design sehr hochwertig, dass spricht für die LG Watch 7. Aber für ihren Preis darf das auch erwartet werden. Es ist wohl eine persönliche Entscheidung dieses Modell zu kaufen. 4