Hublot Big Bang Referee – Edel-Smartwatch zur Fußball-WM

Hublot Big Bang Referee Titelbild

Auf der seit 1917 jährlich im Frühjahr in Basel stattfindenden Uhren- und Schmuckmesse wurde dieses Jahr ein besonderes Schwergewicht vorgestellt: Die Hublot Big Bang Referee. Wobei der Begriff Schwergewicht sich eher auf die Herkunft des Herstellers Hublot bezieht, als auf die Masse der Uhr. Hublot ist nämlich Rekordhalter für die teuerste Armbanduhr der Welt. Nun hat der Edel-Hersteller anlässlich der Fußball-WM in Russland ein auf 2018 Stück limitiertes Sondermodell seiner Big-Bang-Kollektion herausgebracht. Allerdings ist das nicht wie sonst üblich eine mechanische Automatikuhr, sondern eine Smartwatch. Da interessiert uns natürlich genauer, was diese kann. 

Hublot Big Bang „Referee“ – Unerschwinglich für die meisten von uns

Hublot Big Bang RefereeWenn der Name Hublot (sprich: „Üblóh“) auf dem Zifferblatt steht, dann weiß man, dass das Preisschild mindestens fünf Stellen vor dem Komma ausweist. Darum kann man nicht umhin, als zuerst nach dem Preis der Big Bang „Referee“ zu fragen. Mal angenommen, wir könnten sie uns leisten, und weiterhin angenommen, eines der auf 2018 Stück limitierten Exemplare wäre zu bekommen, was müssten wir also in die Schweiz überweisen, um stolzer Besitzer solch einer Edel-Smartwatch zu werden? Um fünftausend Schweizer Franken würdest Du ärmer. Das entspricht etwa 4.257 EUR. Gar nicht so schlimm, eigentlich. Denn im Vergleich mit den anderen Modellen der Kollektion ein echtes Angebot, aber immer noch viel teurer als Smartwatches von anderen Edelmarken aus der Schweiz. Wie lange nach dem offiziellen Marktstart am 1. Mai noch welche erhältlich sein werden, bleibt abzuwarten. Die meisten „Referees“ werden vermutlich in die Heimat der diesjährigen Fußball-WM geschickt.

Warum der Name „Referee“?

Hublot ist schon lange sehr engagiert im Sport und sponsert darum große Ereignisse wie die UEFA Champions League, aber auch Teams wie die Scuderia Ferrari in der Formel 1 sowie Einzelsportler wie Usain Bolt. Der Fußball liegt den Schweizern dabei besonders am Herzen, und Hublot ist auch offizieller Partner für die Zeitnahmen bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft in Russland.

Deshalb hat man anlässlich der WM diese Smartwatch entwickelt, mit deren Hilfe die Schiedsrichter einige Sonderfunktionen nutzen können. Ist z. B. die Frage strittig, ob ein Tor gefallen ist, kann der Schiedsrichter an seiner Smartwatch überprüfen, ob der Ball tatsächlich die Linie überquert hat. Die Uhr ist nämlich mit der Torlinientechnik verbunden, welche ein verschlüsseltes Funksignal an die Uhr des Schiedsrichters sendet, damit dieser sieht, ob der Ball tatsächlich vollständig hinter der Linie war. Im Vorfeld vor der Veröffentlichung hat Hublot Prototypen der Uhr schon mit verschiedenen Schiedsrichtern u.a. beim Confederations Cup 2017 testen lassen. Die Spezialfeatures werden allerdings den Editionen für die Schiedsrichter vorbehalten bleiben. Sorry.

Bei der Baselworld hat Hublot auch mit großem Aufwand seine Schiedsrichteruhr präsentiert. Keine geringeren als Diego Maradona und Usain Bolt persönlich waren dort, um das neue Modell vorzustellen.

Details der Hublot Big Bang Referee

Bevor wir auf die Funktionen eingehen, schauen wir erst einmal auf die technischen Daten. Was wird einem für diesen Preis geboten?

Technische Spezifikationen

Hublot Big Bang Referee

  • Lünette und Gehäuse aus poliertem und satiniertem Titan
  • Saphirglas
  • Display
    • AMOLED
    • 35,3mm
    • 400 x 400 Pixel bei 287ppi
  • CPU
    • INTEL Atom Z34XX
  • Betriebssystem
    • WearOS by Google, developed by LVMH (Mutterkonzern von Hublot)
  • Wasserdicht bis 50 m (5 ATM)
  • Sensoren
    • Beschleunigungssensor
    • Gyroskop
    • Neigungssensor
    • Mikrofon
    • Vibration
    • Haptischer Motor
    • GPS

Mehr Angaben gibt es offiziell nicht. Das ist wie bei Rolls-Royce. Dort wird der wohlhabende Käufer auch nicht mit technischen Daten gelangweilt. Man darf einfach davon ausgehen, dass „reichlich Leistung“ vorhanden ist. Dass die CPU ein Atom Z34XX ist, wie er auch in der TAG Heuer Connected Modular 45 verbaut ist (TAG Heuer gehört demselben Konzern an.), mussten wir anderweitig recherchieren. Ebenso wie die Akku-Kapazität von 410 mAh, die für etwa einen Tag Nutzungsdauer reichen soll, sowie die Tatsache, dass die Hublot Big Bang Referee über einen NFC-Chip verfügt.

Hublot Big Bang Referee

Design

Die „Referee“ ist auf den ersten Blick als ein Familienmitglied der Big-Bang-Serie von Hublot erkennbar. Sie zitiert deren markante (und kantige) Gehäuseform, hat aber an der rechten Seite nicht die zwei typischen Druckknöpfe. Das mit 49 mm ziemlich große Gehäuse aus gebürstetem Titan sieht sehr edel aus. Natürlich. Es ist ja auch edel. Ein Armband aus Kautschuk ist mit Logos von Hublot und dem offiziellen „2018 World Cup“-Logo verziert. Es gibt zudem noch ein Frottee-Armband für den Sporteinsatz. Die Armbänder lassen sich leicht mit der patentierten „One Click“-Funktion ohne Werkzeug austauschen. Verschlossen werden beide mit einer klassischen Dornschließe. In einem Fanpaket erhält man zusätzlich noch ein Armband in speziellem Design der Landesfarben seines jeweiligen Teams.

Um das Zifferblatt herum sind die Landesflaggen und Länderkürzel aller Teilnehmer der Fußballweltmeisterschaft 2018 eingelassen. Russland steht als Gastgeber natürlich oben an der 12-Uhr-Position.

Sonderfunktionen zur Fußballweltmeisterschaft

Über die normalen Features von Android Wear (bzw. WearOS by Google) hinaus bietet die Hublot Big Bang Referee dem zahlungskräftigen Fußballfan einige Funktionen zum Freuen aufs und Erfreuen am für viele Menschen größten Sportereignis der Welt. Als erstes sticht natürlich der Countdown ins Auge, der die Tage, Stunden und Minuten bis zum ersten Anpfiff herunterzählt. Aber auch während des Turniers hält die Uhr ihren Besitzer über exklusiv den Hublot-Kunden vorbehaltenen Nachrichten 15 Minuten vor Beginn der Begegnung oder mit einem Live-Ticker von gerade laufenden Spielen aktuell. Ein spezieller Alarm signalisiert dem Träger, wenn in einer Partie ein Tor gefallen ist, wenn es Auswechselungen gibt, oder wenn der Referee eine Karte gegeben hat. Dann vibriert sie und zeigt z. B. groß im Display „GOAL“, und zwar in genau dem Moment, in dem das Tor fällt. Während eines Spiels zeigt sie Statistiken an, wie man sie auch bei einer Fernsehübertragung sieht. Also zum Beispiel Spielstand, Torschützen, Anzahl gelber und roter Karten, Auswechslungen, Ecken etc.

Es gibt außerdem 32 spezielle Watchfaces, designt im Stile der jeweiligen Teilnehmerländer, so dass man während des Turniers auf der Uhr die Unterstützung für seine Mannschaft auch mit den Nationalfarben signalisieren kann.

Hublot Big Bang Referee

Laden und Funktionen

Aufgeladen wird die Hublot Big Bang Referee über ein Ladedock, das von hinten an das Gehäuse angeklipst wird. Die Aufnahme für das USB-Ladekabel befindet sich in der Fünf-Uhr-Position seitlich am Dock.

WearOS by Google (vormals Android Wear) ist vom Funktionsumfang her bekannt. Auch die Hublot Big Bang „Referee“ geizt hier nicht mit Features. Google Maps ist dank eingebautem GPS-Sensor natürlich nützlich, um den Weg ins Stadion zu finden. Und die Wetter-App sagt Dir, ob Du ein Regencape oder Sonnencreme und Fächer zum Spiel mitnehmen musst. Der Google Assistant kann Dir per Spracheingabe helfen, den Übersetzer zu verwenden, um auf Russisch ein Getränk zu bestellen. Und wenn Dich die Spieler auf dem Feld dazu inspirieren, selbst etwas für Deine Sportlichkeit zu tun, dann ist Google Fit zur Stelle, um Dich beim Training zu unterstützen. Zudem sind aus dem Play Store natürlich noch tausende anderer Apps direkt installierbar. Also das volle Paket.

Leider konnten wir nicht in Erfahrung bringen, über wie viel internen Speicher die Uhr verfügt, noch über welches Kommunikationsprotokoll sie mit dem Smartphone kommuniziert. Man darf annehmen, dass Bluetooth an Bord ist, offizielle Angaben dafür gibt es aber keine. Kompatibel ist sie jedenfalls mit Android-Geräten ab Version 4.4 sowie mit iOS ab Version 9.

Fazit zur Hublot Big Bang Referee

Mal abgesehen davon, dass es sich bei dieser Uhr um ein reines Luxusprodukt handelt, das sich die meisten Menschen nie leisten können, ist das Gesamtpaket nicht direkt enttäuschend, aber man hätte da mehr erwarten dürfen. Hublot macht es einem aber auch durch die spärliche Informationspolitik nicht sehr leicht, das wahre technische Potenzial der Big Bang Referee auszuloten. Ja, sie ist schön. Ja, sie ist edel. Ja, sie ist ein Statussymbol. Und die speziellen Features zur Fußballweltmeisterschaft wissen zu gefallen. Aber Hublot legt eben größeren und größten Wert auf Design und Ästhetik. Da sind technische Daten eigentlich unwichtig. Für die interessiert sich ein Träger einer Hublot auch nicht so im Detail. Zumindest nicht, wenn es sich um keine mechanische Uhr handelt. So wird die Big Bang „Referee“ höchstwahrscheinlich eine Zweituhr (oder Dritt-, Viert-, etc.) für Leute sein, die schon einige Uhren der Marke besitzen. Wer aber ab dem ersten Mai 2018 dabei sein möchte, muss Ausschau nach einer exklusiven Hublot Boutique halten, und ob diese mit dem FIFA-WM-Kit ausgerüstet ist. Denn nur dort gibt es die Big Bang „Referee“ zu kaufen.

Hublot Big Bang Referee

Zum Finden einer offiziellen Hublot-Boutique Bild anklicken